Dez
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Zum Wohle der Nächsten
Gemeinde Gottfrieding spendet für den guten Zweck
Von Monika Ebnet (Dingolfinger Anzeiger v. 27.12.2021)
Gottfrieding.
Bereits seit über 15 Jahren ist die Gottfriedingerin Ulrike Eckhart aktiv in der Kinderkrebshilfe Dingolfing-Landau-Landshut engagiert. Diese Arbeit sei eine großartige Leistung und verdiene Lob und Anerkennung, betonte Bürgermeister Gerald Rost. Auch von Seiten der Gemeinde wolle man dieses Engagement würdigen und unterstützen. Aus diesem Grund sprach sich der Gemeinderat einstimmig dafür aus, an die Organisation eine Spende von 500 Euro zu überreichen. Ehrenamtliche Kräfte leisten hier auf besondere Art und Weise Herausragendes. Es sei sehr berührend, welche Schicksale hier zum Tragen kommen. Die Kinderkrebshilfe gebe den Schicksalen ein Gesicht und arbeite mit Herzblut, um Hilfe zu leisten. Ulrike Eckhart führte aus, dass es durchaus ein Jahr war, das es in sich hatte, wie schon das vorangegangene Jahr 2020. Ein enormer Spendeneinbruch war in diesen beiden Jahren zu verspüren. Viele sonst übliche Anlässe, wie runde Geburtstage, Benefiz- und Schulveranstaltungen, Sponsorenläufe und anderes sind weggefallen, bei denen man sonst oftmals bedacht wurde. Umso schöner waren für sie die verschiedenen Einzelaktionen, die ins Leben gerufen wurden. „Es war und ist eine emotionale Sache, auch für mich“, erklärt die Vorsitzende. Komplett neue Wege galt es zu gehen. Sogar der sonst übliche Plätzchenverkauf wurde über die „to-go-Variante“ oder als Abholservice geregelt. Gerade bei diesen Dingen habe man gesehen, dass man nicht vergessen ist, was motivierte und berührte.
Jeder Cent kommt an.
Dennoch habe der Verein am Ende wohl einen nicht unerheblichen Betrag weniger in der Kasse als üblich. Da der Verein immer bestens gewirtschaftet hat und sich nie selber gefeiert hat, ist man gut aufgestellt. „Die Leute versuchen immer noch zu helfen, wo es geht und dafür sind wir denkbar. Wir versichern, dass so wie bisher auch, jeder Cent in den Familien ankommt, das ist uns allen wichtig“, betont sie. Jeder Euro helfe dabei und ist wertvoll und gut investiert. Gerade zur Weihnachtszeit hin durfte man wieder von vielen Betrieben und Vereinen Spenden entgegennehmen. Acht Vorstandsmitglieder sind übrigens in der Kinderkrebshilfe im Einsatz. Vorsitzende Ulrike Eckhart, ihre Stellvertreterin Johanna Ohlenforst, Kassier Ute Numberger, Schriftführerin Elisabeth Schneider sowie die Beisitzer Kerstin Stich, Simone Messerer, Sabine Jordan und Erich Eckhart. Das Einsatzgebiet ist breit gestreut, während der eine Teil davon in der direkten Betreuung der betroffenen Familien tätig ist, organisieren andere Kuchenverkäufe, regeln die Finanzen oder führen die Homepage. „Jeder ist wichtig in unserem Team, alleine geht es nicht“ betont Ulrike Eckhart. Sie zusammen betreuen aktuell über 130 Familien aus dem Landkreis und dem niederbayerischen Raum. Die Fixkosten für die Kinderkrebshilfe liegen in jedem Monat im fünfstelligen Bereich und natürlich aufs Jahr hochgerechnet im sechsstelligen Bereich, man redet bei dieser Arbeit also nicht von „Peanuts“. Geholfen wird in vielerlei Bereichen. Unterstützungen gibt es auch in den Bereichen der Finanzierung von Besuchsfahrten, Naturheilkundemittel oder bei stationären und ambulanten Fahrten oder im Rahmen der Soforthilfe bei Bekanntwerden der Erkrankung, Nachhilfeunterricht. Bezuschusst werden auch Kuraufenthalte, sofern sie nicht durch die Krankenkassen übernommen werden. Bei der Gründung war noch nicht vorherzusehen, welche „Welle“ das ganze Projekt schlagen wird, es ist quasi zu einem richtigen „Hilfsunternehmen“ geworden. Der Verein selber ist gewachsen, hat neue Mitglieder gewonnen und schon unzähligen Familien in der schweren Zeit geholfen. „Gerade die Krankheit Krebs wird gerne totgeschwiegen. In Bezug auf Kinder ist es ein richtiges Tabuthema in der Gesellschaft“, berichtet sie von der Arbeit „an der Front“. Dabei braucht es in solch schwierigen Situationen Gespräche, Hilfe und Kontakte, auch die Erfahrungen anderer, wie sie die Situation gemeistert haben, sind wertvolle Bausteine der Arbeit. Tröstende Worte, einfach nur zuhören, da sein – die Betreuung baut sich vielseitig auf.
Herausforderung
Corona selber ist natürlich eine zusätzliche Herausforderung. Die Arbeit in den Familien war leider nicht wie üblich möglich. Der persönliche Kontakt fehle, „wir vermissen unsere Kinder und Familien“, so Eckhart. „Wir wünschen uns, dass wir unsere Familien wiedersehen dürfen.“ Schöne Unternehmungen, Ausflüge, Weihnachtsfeier – „wir hoffen darauf, dass es in 2022 wieder möglich ist“. Und die Familien möchten natürlich auch den Kontakt und den Austausch, um sich gegenseitig aufzubauen, sich auszusprechen. „Gemeinsam wollen wir als Vorstandschaft den Verein gesund durch dieses Unwetter bringen“, ihre Kernaussage. Die Verantwortung ist groß und natürlich wolle man weiter die Schlagkraft haben, Hilfe leisten zu können. Die Familien sollen auch weiterhin in der Kinderkrebshilfe Dingolfing-Landau-Landshut einen verlässlichen Partner haben, dafür setze man sich ein und mache sich stark.
